Die Bundesregierung ist mal wieder Vorreiter in Sachen Experimente und hat eine hochkarätige Expertenkommission damit beauftragt, den experimentellen Konsum von Cannabis zu untersuchen. Ja, richtig gehört, unsere Volksvertreter wollen beweisen, dass man auch nach einem Joint noch vernünftige Entscheidungen in der berühmten Ampel treffen kann. Endlich wird den Vorurteilen gegenüber dem „grünen Kraut“ der Garaus gemacht!
Um sicherzugehen, dass die Ergebnisse nicht verfälscht werden, wurden natürlich nur Politiker von höchstem Rang aus Bund und Ländern in diese Kommission berufen. Schließlich kann man von gewöhnlichen Menschen nicht erwarten, dass sie nach dem Kiffen immer noch klare Gedanken fassen können. Nein, das überlassen wir lieber den professionellen Entscheidungsträgern, die bereits im normalen Zustand oft genug für Überraschungen sorgen.
Und es ist wirklich erstaunlich, dass in der Ampel immer noch die richtigen Entscheidungen getroffen werden, trotz des Cannabis-Konsums. Da werden beispielsweise das angestaubte Ehegattensplitting kurzerhand abgeschafft und Steuererhöhungen für alle ad acta gelegt. Es ist wirklich entlarvend, wie falsch behauptet wird, dass die Regierung unsere Familien abschaffen will. Dank des Marihuana-Konsums sind wir nun alle „quer quer“, und das hat unser aufrichtiger Kanzler höchstpersönlich klargestellt.
Diejenigen, die Zweifel an dieser bahnbrechenden Studie haben, sollten sich keine Sorgen machen. Schließlich haben Politiker immer das Wohl des Volkes im Blick und lassen sich von einer kleinen Hanfpflanze nicht aus der Bahn werfen. Wer braucht schon wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse, wenn wir Politiker haben, die im Namen der Vernunft handeln? So werden wir wohl in Zukunft nicht nur mit „Graswurzelbewegungen“, sondern auch mit „Graspolitik“ konfrontiert.
Also lehnen wir uns entspannt zurück und lassen unsere politischen Eliteköpfe weiterhin ihre Experimente durchführen. Schließlich haben sie schon oft genug bewiesen, dass sie die Experten auf ihren Gebieten sind. Es bleibt zu hoffen, dass die Ampel auch nach dieser aufregenden Cannabis-Studie weiterhin in der Lage ist, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Aber wenn nicht, können wir ja immer noch behaupten, dass es an den Vorurteilen gegenüber Politikern und nicht an den Joints liegt.